Gesellschaft, Idealismus, Tugend

Montag, 4. Mai 2009

-ismus und -ismen

Prinzipiell lehne ich jeglichen -ismus ab. -Ismen und -Ismus braucht keiner. Wir sind einfach Menschen mit Einstellungen, Tugenden, Weisheiten und Überzeugungen.
Da ist es nicht nötig einen -ismus als Begriff zu verwenden nur um sich dann psychologisch eine scheinbare Stärke zu generieren. Diese psychologische Stärke ist der einzige scheinbare Vorteil den so ein -ismus hat, weil dann die Leute, die sich diesem -Ismus zugehörig fühlen Rückenstärkung geben.
Die Schwäche an solch einer -ismus-zugehörigkeit ist allerdings die gesellschaftliche Verhaltensauflage des Seins.
Sei es in Form von: "Nur solange ich dieser und jener Meinung bin, kann ich mit Fug und Recht behaupten, daß ich zu der Gruppe des jeweiligen -Ismus zurechenbar bin." oder in Form der "Du und Deine Gedanken haben für mich keine Gültigkeit, weil Du nicht der Gruppe des -ismus angehörst.".
Eigene konstruktive Ideen gehen dabei aus/gelebt verloren, da ansonsten der psychologische Gruppenschulterklopfvorteil wieder weg ist.
Durch die Zugehörigkeitsverweigerung jeglichem - Ismus gegenüber erhält man sich die geistige konstruktivität und Kritikfähigkeit. Eine Idee ist ohne Probleme abwandelbar, veränderbar oder verwerfbar. Ein -Ismus nimmt schon fast feste schwer verückbare Glaubensstrukturen an, die nur mit Aufwand zu verändern oder abwandelbar sind. Diese Denk- und Verhaltensauflagen haben dann als Nebeneffekt, daß dem -Ismuszugehörigen die Möglichkeit zur Verfügung steht mit der Rückendeckung fremde unliebsame Gedankengänge aktiv auszugrenzen, einfach weil sie der betreffenden Person nicht passt, zu kompliziert ist oder den eigenen Gedanken und Vorstellungen zuwider läuft.

Jegliche Handlung eines Menschen kann ich auf unterschiedliche Art interpretieren.
Meiner Erfahrung nach wurde den Menschen in dieser Welt durch den Zeitgeist beigebracht unhinterfragt einfach das Verhalten anderer erst einmal prinzipiell "böswillig" zu interpretieren und misstrauisch zu sein. Eine Person sagt etwas zu einem und sofort überlegt man sich, was denn an Niederträchtigkeiten oder gar böse Absicht dahinter versteckt sein könnte. Damit konfrontiert man dann das Gegenüber am besten per emotionalem Schuldstiefel, auf das er sich zu rechtfertigen hat.

Ich persönlich bevorzuge inzwischen ersteinmal jegliches Verhalten meiner Mitmenschen mir gegenüber im positiven Sinne zu interpretieren und dementsprechend fallen meine Reaktionen aus. (Was nicht heißt, daß ich prinzipiell erst einmal Vertrauen entgegenbringe. Das wäre einfach nur die Umkehrung und ist in meinen Augen genauso gefährlich)
Wenn dann tatsächlich einer dabei ist, der es böse meint, dann hat das zur Folge, daß diese Person an den eigenen Bösartigkeiten innerlich erstickt, weil man weder innerlich noch in der gelebten sichtbaren Reaktion getroffen wurde. Wichtig dabei ist aber, daß man diese gutwillige Interpretation innerlich so ehrlich leben kann, daß man sich auf keinen Fall die inneren Gefühlsvorgänge auf die eventuell "böse Wahrheit" unterdrückt. Die Böswilligkeit ist Angelegenheit desjenigen, der Böswillige Absichten hat, also kann der Hass und die Abneigung ruhig bei der Person bleiben, die sie unbedingt leben will.
Wer so etwas nicht schafft sollte tunlichst von dieser Gutwilligen Variante abstand nehmen, da die Gefahr des emotionalen Kolbenfressers entsteht.

Wer sich aber diese Einstellung gelebt erarbeiten kann, der wird sich über sehr viele glückliche und schöne Erlebnisse erfreuen können. Dieser Planet strahlt dann eine zwischenmenschliche Wärme aus, die man lachend der Welt kundtut auch wenn diejenigen, die es tatsächlich Böse meinen überhaupt nicht verstehen, wieso diese Boshaftigkeit gar nicht ankommt.

In diesem Sinne wünsche ich meinen Lesern hier eine humorvolle Zeit mit viel Gelächter.

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