Lecker Welt essen (Teil 2):

Na klar ist das feudale System niemals gescheitert:

Grundlagen:

Ich gehe davon aus, daß meine Leser nicht nur intelligent sind, sondern auch selbstständig denken und recherchieren können. Zugegeben: Damit schließe ich zwar 98,5% der Menschheit aus, aber das ist mir egal. Ich habe schlicht kein Interesse am unteren Sumpf der Erklär-mir-die-Welt-und-sag-mir-wie-ich-denken-soll-damit-ich-andern-Leuten-vorgeben-kann-wie-sie-denken-sollen-und-ich-zeigen-kann-wie-toll-ich-bin-janachsager.

Nachdem ich also die Grundlagen zur vollsten Zufriedenheit der gesamten Zielgruppe geklärt habe kann ich also in aller Kürze erläutern wie ich auf die „abstruse“ Ansicht komme, daß das feudale System niemals gescheitert ist:

Böse Zungen könnten nun argumentieren:

Das letzte Feudalsystem sei gescheitert (Update: Ich schwöre hoch und heilig: Untenstehendes Zitat war bis vor wenigen Tagen unter diesem Link zu finden) :


Insel Sark: Letztes Feudalsystem Europas steht vor dem Aus

Kanal-Insel führt die Demokratie ein - Jeder Volljährige der 600 Einwohner-Insel kann sich ins Parlament wählen lassen

Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen (z. B. APA und REUTERS) basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.

posten 12 Postings
[…]
The Stig antwortete
10.04.2008 15:17

Wählen ändert nichts, sonst wär's verboten!
[…]

Hier ist nicht das Feudalsystem gescheitert, sondern die Bestrafungssysteme!

Ob es nun, wie in diesem Fall um das Bestrafungssystem eines monarchischen Gesellschaftssystems geht oder um andere Systeme ist dabei tatsächlich unwichtig, weil es gar nicht um die Systeme selbst geht, sondern um die Selbe Anwendung des Mittels um ein „geregeltes“ Zusammenleben zu ermöglichen .

Richtig gelesen: Sämtliche Systeme bevorzugen das Bestrafungssystem als Mittel um ein friedliches Miteinander der Menschen zu gewährleisten.

Das Problem dabei ist:
Je mehr Gesetze gemacht werden, desto komplizierter werden die Bestrafungsrichtlinien. Bei einem demokratischen System würde man also über die einzelnen Problemstellungen Abstimmen und nicht Gesetze schaffen. Das aber steht definitiv dem Gedanken der „sozialen“ Marktwirtschaft entgegen.
Damit sind wir exakt bei dem Punkt, der alle gescheiterten Staatssysteme verbindet:

Wer sich nicht an die Regeln hält (und sich erwischen lässt, daß er sich nicht an die Regeln hält) wird bestraft. (zugegeben: Beim Kapitalismus, wird der, der mehr Kapital hat, weniger bestraft, als der ohne Kapital) Wer erwischt wird (sich erwischen hat lassen), ist ein Idiot. Das beginnt übrigens schon zu Schulzeiten: Man wird danach benotet wie viele Fehler man gemacht hat und nicht danach, was man alles Richtig gemacht hat. Fehler erhalten also beim Aufwachsen schon den Normwert: Fehler machen ist Scheiße bzw. wenn man schon einen Fehler macht, dann ist das noch nicht tragisch, solange man sich nicht erwischen lässt oder zumindest erfolgreich auf einen anderen zeigen konnte.

Das sind die Regeln. Diese Regeln finden in jedem gescheiterten Staatssystem statt.

Der Grundsatz heißt also ganz simpel:
Beachte die Ideologie (oder die Spielregeln) oder Du wirst bestraft es sei denn die Ideologie lässt offizielle Regeln der Gesetzesverletzungen zu oder man hat in egal welcher Form Zugang zu den Änderungsgremien der offiziellen Spielregelnschaffer.

Bsp.: Die Partei, die Partei, die hat iiiiimmmer Recht! *rumsing*

Aber Okeeeee, ich drifte mal wieder ab:

Warum zum Geier ist das feudale System eigentlich nie gescheitert?

Ganz einfach:

1. Das feudale System ist niemals offiziell abgeschafft worden.
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entwickelten sich unterschiedliche Richtlinien, die für Richtig erachtet und angewendet wurden. Das feudale System selbst wurde allerdings niemals abgeschafft.
Es existieren selbst heute noch Überreste dieses Systems (auch in anderen Ländern):

- die IHK
- prinzipiell die Handwerkskammern
- die Zünfte
- Berufsverbände (z.B. Zimmermannsverband)
- das heutige Pachtwesen
- das gesamte Sozialsystem, da sie auf dem System der alten Allmende basieren.
(Zeitsprung: Alles was damals als Allmende bezeichnet wurde,
läuft heute unter Open Source und wird laut Med++blödma++t vom Dummkäufer Käufer explizit nicht gewünscht)


Das sollte reichen um den Gedanken nachvollziehbar zu machen.

Das feudale System existiert also unabhängig von der jeweiligen Entwicklung der Staatsform!

2. Hier sind wir beim wichtigeren Punkt (in meinen Allwissenden Augen):
Während alle Anderen Systeme den Anreiz darin setzen, sich an die Regeln zu halten, weil man ansonsten bestraft wird (sofern man so doof ist sich erwischen zu lassen, daß man nicht erfolgreich auf den Anderen zeigte, obwohl man es selbst machte (Schulsystem/Arbeitswesen/Stalking/Freundschaften/Selbstwert)) ist der Anreiz beim feudalen System sich an die Regeln zu halten, weil man dadurch Vorteile hat.

Bitte diesen Satz noch mal lesen!
Es ist tatsächlich so einfach:
Wenn man sich beim Feudalsystem an die Regeln hält, dann hat man Vorteile.
Das ist Einzigartig. Es gibt kein anderes System, bei dem, die Regeleinhaltung durch Vorteile belohnt wird.
Alle Anderen Systeme haben das Prinzip durch Bestrafungsandrohungen zu versuchen den Regelbruch zu verhindern.

Bis auf den Feudalismus bekommt man in jedem anderen System einen Vorteil, wenn man einen Weg zur Umgehung der Regeln/Gesetze benutzt.

Tapeng. War doch ned so schwer, oder?

Und nun? Gibt es denn eine Lösung für unser Dilemma?
Aber klar:

Fortsetzung folgt.
HelmutG - 7. Feb, 00:42

Feudalismus today - eine ökonomische Analyse zu

Auch hier fällt mir, nicht freiwillig, sondern beruflich bedingt ein gutes Beispiel ein. Ich sage nur "utilities". Das sind die Ressourcen, die der Mensch nun wirklich braucht, Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Müllentsorgung usw. Deshalb hat sogar der der kapitalistische Staat (offizielle Sprachreglung: soziale Marktwirtschaft) den Auftrag zur Gewährleistung der Versorgung der Bürger erkannt. Deshalb sind z.B. Stadtwerke oft noch kommunale, also staatliche Betriebe. Diese kalkulieren nach folgender Regel: Kosten + angemessene Gewinnspanne, geteilt durch abgegebenen Leistungsmenge = Preis/ Mengeneinheit.

So, jetzt sparen wir mal alle super ökologisch, Strom, Heizenergie, Wasser, Müll. Die Kosten des VErsorgungsunternehmens bleiben gleich, der "angemessenen Gewinnaufschlag" auch. Das Unternehmen kalkuliert und: Der Preis pro Mengeneinheit steigt.

Wo steckt das Feudalismus?
Die Versorgungsunternehmen sind mit einer bestimmten Aufgaben betraut. Dazu gibt es Regeln, nach denen sie sich richten müssen, in diesem Fall: Garantiere die Versorgung und der Staat (Feudalherr) garantiert Dir einen fixen Gewinn (Lehn). Das Versorungsunternehmen (Gefolgsmann) maximiert seinen Nutzen, wenn es seine Aufgaben erfüllt und die Regeln einhält. Tut es eines von beidem nicht,wird das management ersetzt (Entzug des Lehens). Das ist genau so Feudalismus wie die ältere Regel: "Zieh mit mir in den Krieg, wenn es notwendig ist, dafür bekommst du von mir Land. Tust Du es nicht, gib mir das Land zurück und
verschwinde." Und wann war bei Ihnender letzte Stromausfall? Wann war die letzte Stromprteiserhöhung? Und wann haben Sie Ihr Einfamilienhaus für viel Geld gedämmt? Tja, Sie sind halt nicht "Gefolgsmann" in einem feudalen System, jedenfalls nicht in diesem. Sie leben im Kapitalismus. Sie haben sich an die Regeln gehalten und nicht wirkliuch was davon gehabt. Das ist der kleine Unterschied.

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